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Nach 40 Jahren Verfall dem "Dornröschenschlaf" entrissen (Artikel "Aus der Erzdiözese" vom 18. Juli 1993, Seite 5 entnommen):

"Wenn heute nachmittag um 14 Uhr die Bischofsvikare Horky (Brünn) und Nowak gemeinsam die frischrenovierte Kirche von Uvaly (Garschönthal) erneut weihen, dann geht die 40jährige Leidensgeschichte einer Pfarre hart am einst "Eisernen Vorhang" zu Ende.

Der kleine Ort kann mit seiner Kirche schon auf eine wechselvolle Geschichte zurückblicken: Ab Mitte des 14. Jahrhunderts wurde Garschönthal von Steinebrunn, dem Sitz der Grafen von Fünfkirchen, aus seelsorglich betreut. Um 1600 kam das Dorf dann zur Filiale Drasenhofen und wurde damit der Pfarre Falkenstein zugeteilt und im Jahre 1759 schließlich der Pfarre Schrattenberg eingegliedert. Der erste Weltkrieg brachte allerdings eine Grenze, die Garschönthal von der Mutterpfarre trennte und so wurde der Ort 1925 der Pfarre Feldsberg angegliedert.

Dem Verfall preisgegeben

Der nun renovierte Kirchenbau stammt ursprünglich aus dem Jahre 1843, ist also genau 150 Jahre alt. Vierzig Jahre später wurde die Kapelle erweitert, die darunterliegenden Keller überwölbt, eine Apsis für den Hochaltar sowie eine Sakristei angebaut und ein 36 Meter hoher Kirchturm samt entsprechendem Fundament errichtet. Mit dem Ende des 2. Weltkriegs und der Vertreibung der Süd-mährer begann für das Gotteshaus jedoch die Zeit des Verfalls: Der Ort Uvaly, hart an der tschechisch-österreichischen Grenze, wurde militärisches Sperrgebiet. Die Kirchen wurden be-schlagnahmt und der kirchlichen Nutzung entzogen. Erst 1990 erhielt Pfarrer Vaclav Prohazka aus Feldsberg seine Filialkirche Uvaly zurück. Trotz 40 Jahren "Dornröschenschlafes" waren die alten Bilder und Statuen aber noch erhalten, ebenso das Altarbild, das den Kirchenpatron, den Heiligen Stanislaus Kostka zeigt.

Tatkräftige Hilfe der ED

Mit kräftiger Unterstützung aus der Erzdiözese - mit Hilfe der Pfarre Schrattenberg etwa konnten Meßgewänder für die Filiale Uvaly angeschafft werden - und 300.000 Schilling aus der Osthilfe-sammlung zu Fronleichnam 1992 wurde die Kirche in den letzten Monaten wieder auf Hochglanz gebracht und auch ein Volksaltar errichtet. Ebenso steht der alte, frisch renovierte Marienaltar wieder.  W. K."